Das Angeln mit Kunstködern ist eine beliebte Methode, um verschiedene Fischarten zu fangen, insbesondere Raubfische wie Barsche und Hechte. Zwei der bekanntesten und effektivsten Montagen sind das Carolina-Rig und das Texas-Rig. Beide Montagen bieten unterschiedliche Vorteile und eignen sich für verschiedene Bedingungen und Angeltechniken. Im Folgenden werden diese beiden Rigs detailliert beschrieben.
Carolina-Rig
Das Carolina-Rig ist eine vielseitige Montage, die vor allem beim Fischen in tiefem Wasser und in stark bewachsenen Bereichen verwendet wird. Es besteht aus einem Bleigewicht, das vor dem Köder auf der Hauptschnur befestigt wird, gefolgt von einem Drehwirbel, einem Vorfach und dem Haken mit dem Köder.
Aufbau:
Hauptschnur: Die Hauptschnur wird durch ein Bleigewicht (Bullet Weight oder ein normales Tropfenblei) geführt.
Drehwirbel: Nach dem Gewicht wird ein Drehwirbel an die Hauptschnur gebunden. Der Drehwirbel verhindert, dass sich die Schnur verdreht und dient als Stopper für das Gewicht.
Vorfach: An den anderen Ende des Drehwirbels wird ein Vorfach befestigt. Die Länge des Vorfachs kann variieren, liegt aber typischerweise zwischen 30 cm und 1 Meter.
Haken und Köder: Am Ende des Vorfachs wird ein Offset-Haken mit einem Weichplastikköder befestigt, wie zum Beispiel ein Gummikrebs oder ein Wurm.
Vorteile:
Flexibilität: Das Carolina-Rig ist sehr flexibel und kann in verschiedenen Gewässern und Tiefen verwendet werden.
Natürliches Köderspiel: Durch die Distanz zwischen Gewicht und Köder kann sich der Köder natürlich bewegen, was besonders effektiv bei zögernden Fischen ist.
Detektion von Bissen: Der Angler spürt die Bisse direkt, da das Gewicht auf dem Grund bleibt und der Fisch den Köder ohne großen Widerstand aufnehmen kann.
Texas-Rig
Das Texas-Rig ist eine weit verbreitete und einfache Montage, die hauptsächlich zum Fischen in stark verkrauteten oder strukturierten Gebieten verwendet wird. Es ist besonders effektiv für das Fangen von Raubfischen, die sich in dichten Vegetationsbereichen aufhalten.
Aufbau:
Hauptschnur: Die Hauptschnur wird durch ein Bullet Weight geführt.
Gummiköder: Nach dem Gewicht wird ein Offset-Haken direkt an die Hauptschnur gebunden. Der Köder, meist ein Weichplastikwurm oder -krebs, wird auf den Haken aufgezogen.
Hakenplatzierung: Der Haken wird so im Köder platziert, dass die Hakenspitze im Köder versteckt ist (weedless), um ein Hängenbleiben in der Vegetation zu verhindern.
Vorteile:
Verklausfreiheit: Das Texas-Rig ist nahezu unempfindlich gegen Kraut und Unterwasserhindernisse, da der Haken im Köder versteckt ist.
Einfachheit: Es ist einfach aufzubauen und erfordert nicht viele Komponenten.
Effektivität: Besonders bei Raubfischen, die sich gerne im dichten Bewuchs aufhalten, hat das Texas-Rig seine Stärken.
Vergleich und Anwendung
Beide Montagen haben ihre eigenen Stärken und sollten je nach Angelbedingungen und Zielfisch eingesetzt werden. Das Carolina-Rig eignet sich hervorragend für tiefere Gewässer und offene Bereiche, wo eine natürliche Köderpräsentation wichtig ist. Das Texas-Rig hingegen ist ideal für stark verkrautete Gewässer und Bereiche mit vielen Hindernissen, wo eine verklausfreie Präsentation erforderlich ist.
Zusammenfassung:
Carolina-Rig: Ideal für tiefes Wasser und offene Bereiche; bietet eine natürliche Köderpräsentation und hohe Flexibilität.
Texas-Rig: Perfekt für stark verkrautete und strukturierte Gewässer; einfach aufzubauen und verklausfrei.
Durch die richtige Anwendung dieser beiden Montagen können Angler ihre Fangchancen erheblich erhöhen und gezielt verschiedene Fischarten in unterschiedlichen Umgebungen ansprechen.